"Twizzeln" ist kein Geheimnis - sogar ich hab's gelernt ...
... und trotzdem weiss ich nicht, wie der Begriff übersetzt wird ...

Nachahmung auf eigene Gefahr !

Der Hauptdarsteller:
7x7 Stahlvorfachmaterial o.ä.

Die "Mitwirkenden":
Ein Feuerzeug,

ein guter Seitenschneider,
ein "Twizzle-Stick" oder etwas ähnliches ...
(ich benutze einen dünnen, aber starken Draht, dem ich einen Haken verpasst und in das Abschlussstück eines Regenschirmgestells eingesetzt habe)
... und natürlich
ein Wirbel, Haken - eben das, was "angetwizzelt" werden soll.

Jetzt geht's los ...
An der geflochtenen Stahlseide werden ca. 2 cm des Endstückes mit dem Feuerzeug ausgeglüht. Das dient dazu, dem Stahl die Spannung zu nehmen, um ihn überhaupt "twisteln" zu können. Auch die Stellen, an denen der Draht mit dem Seitenschneider gezwickt wird, sollten vorher ausgeglüht werden - so dreht sich die Flechtung nicht auf.

Die Bedeutung des gängigen Begriffs "Twizzeln" leitet sich übrigens von dem englischen "to twist" (verdrehen, verdrallen) ab

Nun wird eine Schlaufe durch das Öhr des Köders gezogen, indem man die Stahlseide durch das Öhr hindurchsteckt und auf gleichen Wege wieder zurück führt ...

Durch diese entstandene Schlaufe wird nun der Wirbel (oder Haken) hindurch gesteckt bzw. eingeschlauft ...
... dann wird die Stahlseide langsam um das Öhr zugezogen. Dabei ist unbedingt darauf zu achten, dass das ausgeglühte Stück nicht in diese Schlaufe gerät !
Die festgezogene Schlaufe besteht aus dem nicht ausgeglühten Draht, das ausgeglühte Ende beginnt erst ca. 2 mm hinter der Schlaufe !
Nun wird die entstandene Schlaufe gegen das Öhr richtig stramm festgezogen, sodass die Stahlseide nicht mehr rutschen bzw. rausspringen kann - sie steht ja unter Spannung.
Nun wird der Haken des "Twizzle-Stick" in dem Öhr eingehängt - und man beginnt zu "twisteln"
Mit dem Stick wird nun das ausgeglühte Ende der Stahlseide um die nicht ausgeglühte "Hauptseide" gewickelt, äh "getwistelt", indem man das ausgeglühte Ende mit Daumen und Zeigefinger der einen Hand festhält und mit der anderen den Stick solange in eine Richtung dreht, bis der letzte ausgeglühte Millimeter Stahlseide um die Hauptseide gewunden ist.

Wenn's richtig gemacht wird, hält das Ganze bombenfest. Wer's mag, kann zur Sicherung noch einen Tropfen Sekundenkleber auf die Wicklung geben oder diese mit bereits abgekühltem, aber noch formbaren Heisskleber ummanteln, ist aber m.E. nicht nötig.
Mit der Methode des Verhülsens habe ich nicht so gute Ergebnisse erzielt - mag aber auch an meinen Fähigkeiten liegen.
Ein Zugtest ist natürlich Pflicht - kein Fisch hat es verdient, durch Fahrlässigkeit des Fischers zu verludern.

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© by Justus Vogt